Kunsttherapie

In der Kunsttherapie wird mit bildnerischen Mitteln wie Farbe, Linie, Ton, Stein oder Fotografie gear­beitet, über die der Patient sich ausdrückt. Dabei geht es um seine inneren Bilder, seinen Blick auf die Welt. Alle Eindrücke und Erleb­nisse in unserem Leben werden als unbewusste Bilder gespeichert. Der Gestaltungs­prozess umfasst Ausdruck und Verarbeitung dieser psychi­schen Inhalte. Der Patient kann in einen gestalterischen Dialog mit dem Bild treten, er kann es verwandeln, sodass an die Stelle des belas­tenden inneren Bildes ein Neues treten kann.

Im Gestalten können neue Wege ausprobiert und Experimente gewagt werden. Der Malen­de schafft einen neuen Zugang zu sich und seinen Möglichkeiten. Dazu gehören Phantasie, Eigen­verant­wortung, Selbst­wert­gefühl und Selbst­vertrauen sowie Kompe­tenz mit Krisen umzugehen, Distanz zu eigenen Problemen zu schaffen, Änderung des Blick­winkels und Mut Neues zu wagen.

In der Therapie wird mit Bildsprache und Kommunikation gearbeitet. Der Kunst­therapeut kann durch seine fundierten Kenntnisse der Psychodynamik und der künstlerischen Ausdrucks­möglich­keiten auf der Ebene der Gestaltung intervenieren. Das bildnerische Schaffen wird in einen thera­peuti­schen Kontext eingebunden, der die Psyche direkt anspricht. Bei den entstandenen Werken können wir dann betrach­ten, welche Gefühle, Wünsche und Träume, aber auch welche Konflikte es gibt und wie wir damit umgehen.

Das Bild wird benutzt, um beim Menschen etwas in Bewegung zu bringen, wie das Aufspüren und Aktivieren von Ressourcen, das Klären von Störungs­mustern und das Entwickeln von alternativen Möglich­keiten. Unbewusste psychische Motive können aufgedeckt werden, um sie einer Ver­änderung zugänglich zu machen. Die während der Therapie entstanden Bilder dokumentieren den Verlauf der gemachten Entwicklung. Jedes Bild hat seine eigene Dynamik, seine eigene Ausdrucks­kraft, seine eigene Form der Botschaft.